Informationen für Suchende

Der Weg in unsere Loge

Der Wunsch, Freimaurer zu werden, entsteht oft aus einer inneren Suche: nach Sinn, nach Tiefe, nach Gemeinschaft und nach der eigenen Weiterentwicklung. Wer diesen Weg gehen möchte, sollte wissen: Der Eintritt in die Freimaurerei ist kein bloßes „Beitreten“, sondern ein bewusster Schritt – getragen von persönlicher Entscheidung, Begegnung und gegenseitigem Vertrauen.

Erste Schritte: Die Gästeabende

Interessierte Männer laden wir herzlich zu unseren Gästeabenden ein. Diese Abende sind eine offene Tür, durch die Suchende einen ersten Eindruck von unserer Loge, unseren Brüdern und den Grundgedanken der Freimaurerei gewinnen können.

In ungezwungener Atmosphäre berichten wir über die Geschichte, die Ziele und die Arbeitsweise der Freimaurer. Gleichzeitig lernen die Brüder den Gast als Menschen kennen – nicht als Rolle oder Position, sondern als Persönlichkeit mit eigenen Fragen und Erfahrungen.

Diese Gästeabende begleiten einen Interessierten in der Regel etwa ein Jahr lang. Sie sind eine Zeit des Kennenlernens: der Brüder, des Logenlebens und nicht zuletzt der eigenen inneren Haltung. Denn Freimaurerei bedeutet, an sich selbst zu arbeiten – und dieser Schritt sollte reiflich überlegt sein.

Die persönliche Vorstellung

Nach dieser Zeit des gegenseitigen Kennenlernens kommt der Moment, an dem der Gast sich entscheidet, ob er den Weg der Freimaurerei gehen möchte. Der nächste Schritt ist dann die aktive Vorstellung bei den Brüdern der Loge.

Hier legt der Suchende offen, warum er Freimaurer werden möchte, welche Werte ihm wichtig sind und wie er sich die Arbeit in der Loge vorstellt. Ebenso wichtig ist, dass die Brüder prüfen, ob sie in diesem Menschen einen Weggefährten erkennen, mit dem sie vertrauensvoll, ehrlich und auf Augenhöhe arbeiten können.

Aufnahme als Lehrling

Wenn beide Seiten – der Suchende und die Brüder – spüren, dass der Weg richtig ist, erfolgt die Bitte um Aufnahme. Diese wird innerhalb der Loge sorgfältig beraten.

Kommt es zu einer Zustimmung, beginnt die eigentliche freimaurerische Arbeit mit der feierlichen Aufnahme in den ersten Grad, den Lehrlingsgrad.

Damit ist der Suchende nicht einfach „Mitglied“ geworden – er hat sich auf einen Weg begeben, der ein Leben lang begangen werden kann: ein Weg innerer Arbeit, getragen von Brüderlichkeit, Humanität und Toleranz.


Was wir erwarten – und was wir bieten

Die Freimaurerei verlangt keine äußeren Bekenntnisse, keine bestimmte Religion oder Weltanschauung. Sie erwartet vielmehr Aufrichtigkeit, Offenheit, Lernbereitschaft und den Wunsch nach innerer Arbeit.

Wir bieten dafür eine Gemeinschaft von Männern, die trotz aller Unterschiede an denselben Idealen arbeiten: die Welt ein Stück menschlicher zu gestalten und sich selbst immer wieder im Spiegel des Lebens zu prüfen.


„Freimaurer wird man nicht über Nacht. Man wächst hinein – Schritt für Schritt, Begegnung für Begegnung. Und wer den Mut hat, diesen Weg zu gehen, findet in unserer Loge Brüder, die ihn begleiten.“


Ein Fenster zur verborgenen Welt – Lessings „Ernst und Falk“ für den Suchenden

In „Ernst und Falk – Gespräche für Freimaurer“ öffnet Gotthold Ephraim Lessing dem Suchenden ein stilles, doch kraftvolles Fenster in jene Welt, die sich dem lauten Treiben der Außenwelt entzieht – die Welt der Freimaurerei.

Nicht mit Dogmen oder Regeln, sondern im Dialog zwischen zwei Freunden, führt Lessing auf leisen Sohlen hin zu den Grundfragen menschlichen Zusammenlebens: Was bedeutet Freiheit? Wo beginnt wahre Gleichheit? Und was ist die tiefere Aufgabe des Menschen in der Gesellschaft?

Der Suchende begegnet hier keinem Lehrbuch, sondern einem Spiegel. In den Gesprächen von Ernst, dem Fragenden, und Falk, dem Erfahrenen, erkennt man eigene Zweifel, Hoffnungen und die Sehnsucht nach etwas Bleibendem. Stück für Stück hebt sich der Schleier und lässt ahnen, dass Freimaurerei kein Geheimbund, sondern ein Weg der inneren Arbeit ist – ein Pfad zu mehr Menschlichkeit, Toleranz und Selbstverantwortung.

Lessings Worte wirken wie ein leiser Ruf: nicht laut, nicht zwingend – aber nachhallend. Und wer ihn hört, der begreift: Freimaurerei beginnt nicht im Tempel, sondern im Herzen.

Gespräch 1
Gespräch 2
Gespräch 3